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Igel im Winter

Junge, im Herbst geborene Igel erreichen oft das für den Winterschlaf notwendige Mindestgewicht von 600 Gramm nicht. Jetzt aufgefundene (Anfang November) kleinere Igel sollten Sie auf jeden Fall zur Überwinterung ins Haus oder eine dafür eingerichtete Igelstation mitnehmen.

Als erste Maßnahme empfiehlt sich ein Besuch in der Ordination, wo Ihr stacheliger Freund auf Außenschmarotzer (Flöhe, Zecken) sowie eine Kotprobe auf Innenschmarotzer, welche regelmäßig vorhanden sind, untersucht wird.

Der Igel sollte einzeln auf einem Raum von mindestens 2 m² mit einer Kartonschachtel (30x25x20, mit einem 10x10 großen Schlupfloch) als Schlafhäuschen gehalten werden, während der Nachtstunden kann der Auslauf etwas größer sein, damit der Igel etwas mehr zum Erkunden hat! Die Umzäunung sollte 50 cm Höhe aufweisen und zum Klettern ungeeignet sein, sonst sind stundenlange Suchaktionen der ganzen Familie vorprogrammiert.

Igel sind Insektenfresser und Dämmerungstiere. Dosenfutter für Katzen, Topfen, gekochte Eier, Banane, Fruchtzwerge, Nüsse, Sonnenblumen sowie ein Tropfen eines Multivitaminpräparates sind als Nahrung zu empfehlen. Kuhmilch darf nicht an Igel verfüttert werden, da es ansonsten zu Durchfällen kommt. Frisches Wasser soll immer zur Verfügung stehen.

Zum Überwintern, sofern der Igel mindestens 800 g erreicht hat, empfehlen sich Laub und Reisighaufen, die im Winter Temperaturen zwischen 2 °C und 8 °C gewährleisten. Im Frühling, am besten Anfang Mai bei Einbruch der Dämmerung, sollten Sie Ihrem Wintergast, möglichst weit weg von der Straße, die Freiheit wiedergeben.

Jungvögel sind nicht immer verlassen!

Aus dem Nest gefallene Jungvögel, hilflose Fledermäuse und andere Tierkinder beschäftigen saisonbedingt in diesen Tagen viele Tierärzte. Doch nicht jedes junge Vogelkind, das von seinen Eltern verlassen zu sein scheint, ist es wirklich. Letztlich müsse der Mensch bei aller Tierliebe auch akzeptieren, dass ein beträchtlicher Teil der Jungvögel in der freien Natur die ersten Lebenstage und Wochen nicht überlebt. Diese natürliche Auslese ist Teil des normalen Geschehens in der Natur. Wenn man einen jungen Vogel gefunden hat, sollte man ihn zuerst aus einiger Entfernung beobachten. 

Diese Jungvögel sind in den meisten Fällen nicht verlassen, sondern werden auch, wenn sie aus dem Nest gefallen sind, von den Altvögeln weiterhin gefüttert. Nur in den seltensten Fällen benötigt ein Jungvogel tatsächlich menschliche Hilfe. Sollte über einen Zeitraum von etwa einer Stunde kein Altvogel erscheinen, kann man davon ausgehen, dass das Junge verlassen worden ist. Erst jetzt sollte man sich um das Tier kümmern. Viele Singvögel (wie z. B. Amseln, Stare, Finken), Tauben oder auch Rabenvögel können in aller Regel auch von interessierten Laien versorgt werden.

Jedoch sollten die nachfolgend aufgeführten Grundsätze für eine gesunde Pflege und Aufzucht beachtet werden.

Futter

Für alle Kleinvögel kann folgende Futtermischung Verwendung finden: 100 Gramm mageres faschierte Fleisch, am besten roh; 3 gehäufte Esslöffel eines reinen Insektenfutters (aus der Zoohandlung); ein halber Teelöffel Futterkalk. 

Mit der Gabel zu einem glatten Teig formen, Futterklößchen formen und in Portionen einfrieren; damit das Faschierte nicht verdirbt. Die tägliche Ration aufgetaut in Zimmertemperatur mittels einer Pinzette oder einem Holzstäbchen verfüttern. Abstände zwischen den Fütterungen 0,5 Std. bis 2 Std., besser sind mehrmalige kleine Rationen.


Wärme

Sind die Vögel noch teilweise unbefiedert, benötigen sie eine Temperatur von ca. 35 °C bis 38 °C. Stellen Sie das Nest in ein sonniges Zimmer (nicht der direkten Sonne aussetzen!) oder benutzen Sie eine Rotlichtlampe, falls vorhanden. Nutzen Sie alternativ eine Pappschachtel, einen Styroporbehälter oder ein kleines Holzkistchen. Darin ein Nest aus Papier, z. B. Küchenrolle formen und den Vogel hineinsetzen. Das Nest muss unbedingt sauber gehalten werden, Nistmaterial deshalb mehrmals am Tag wechseln. Beginnt der junge Vogel mit den ersten Flugversuchen, sollten Sie ihn in einen großen Käfig setzen, oder im geschlossenen Raum belassen. Jetzt kann man ihm lebendige Mehlwürmer oder andere Insektenlarven reichen, damit er sich an Lebendfutter gewohnt. Ein Schälchen mit Wasser wird dann ebenfalls benötigt. Kann der Jungvogel selbstständig fressen und fliegen, ist der Zeitpunkt gekommen, ihn bei schönem Wetter in die Natur zu entlassen. Diese Anleitung gilt in aller Regel nur für die vorgenannten Arten. Alle anderen Arten wie z. B. Spechte, Wasservögel, Eisvögel oder Greifvögel und Eulen stellen höhere Ansprüche an die Pflege und bereiten größere Probleme bei der Bereitstellung von artgerechtem Futter. Diese Arten sollten auch weiterhin in die Obhut von Pflegestationen gegeben werden.

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